Srilankischer Kardinal für Verdienste um das Land geehrt
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Sri Lanka
Mittwoch, 9. Juli 2025

Srilankischer Kardinal für Verdienste um das Land geehrt

Die srilankische Regierung hat eine Briefmarke zu Ehren von Kardinal Malcolm Ranjith herausgegeben, um seine Verdienste um Staat und Gesellschaft anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums zu würdigen.

Der srilankische Präsident Anura Kumara Dissanayake und Premierminister Harini Amarasuriya nahmen am 7. Juli zusammen mit mehreren politischen Führern, buddhistischen Mönchen, christlichen Geistlichen und Vertretern des diplomatischen Corps an der Vorstellung der Briefmarke teil.

Präsident Dissanayake bezeichnete Ranjith als „Leuchtturm der Integrität". Er sagte, die Gesellschaft brauche große Persönlichkeiten wie Ranjith, der „eine Ikone der Erneuerung und Hoffnung ist, um unserem sozialen Gefüge neues Leben und Spiritualität zu verleihen“. 

Dissanayake sagte, Ranjith habe eine schmerzhafte und herausfordernde Aufgabe erfüllt, um die Heilung der Gesellschaft zu ermöglichen. Der Kardinal erhebe weiterhin konsequent seine Stimme „über die Verpflichtungen, die wir gegenüber dem Volk haben, und erinnert uns daran, mit Integrität und Engagement zu handeln“, fügte er hinzu.

Ranjith, der zweite Kardinal Sri Lankas nach Thomas Cooray, wurde am 29. Juni 1975 von Papst Paul VI. in Rom zum Priester geweiht.

Ein buddhistischer Mönch, Niyangoda Vijitha Siri Thera, sagte, dass Ranjiths Worte und Taten inmitten der anhaltenden sozioökonomischen Krise des Landes von großer Bedeutung seien. Surani Fernando, ein Opfer des Anschlags vom Ostersonntag von 2019, sagte, die unerschütterliche Unterstützung und die starke Haltung des Kardinals gäben den Opfern Hoffnung auf Gerechtigkeit.

Ranjith habe sich für Wahrheit und Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag ausgesprochen. Er lehnte mehrere offizielle Untersuchungsberichte der vorherigen Regierung unter Präsident Gotabaya Rajapaksa ab und bezeichnete sie als wahrheitswidrig. „Ohne ihn wäre die Gerechtigkeit für die Opfer möglicherweise völlig ignoriert worden“, sagte Fernando, ein Lehrer.

Bei einer Serie von Bombenanschlägen in Sri Lanka am Ostersonntag 2019 kamen mindestens 253 Menschen ums Leben und 485 weitere Personen wurden verletzt. Zeitnah wurden drei Kirchen und drei Hotels durch Selbstmordattentäter angegriffen. Die Behörden machen eine örtliche, radikal islamistische Gruppierung und heimische Dschihadisten, die Kontakte und Verbindungen zum internationalen Terrorismus hätten, für den Terroranschlag verantwortlich. 

Etwa 70 Prozent der geschätzten 22 Millionen Einwohner Sri Lankas sind Buddhisten, etwa 12,6 Prozent sind Hindus, 9 Prozent Muslime und 7 Prozent Christen. Die größte Bevölkerungsgruppe bilden die Singhalesen, die vorwiegend Buddhisten sind. Die Bevölkerungsminderheit der Tamilen sind hingegen zumeist Hindus; sie leben im Norden und Osten der Insel. 1983 bis 2009 tobte in Sri Lanka ein Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und paramiliärischen Verbänden der Tamilen, die eine Unabhängigkeit der Tamilen mit Waffengewalt erkämpfen wollten. Der Bürgerkrieg endete offiziell 2009 mit dem Sieg der singalesisch dominierten Regierungstruppen. Um die Bevölkerungsstruktur abzubilden gibt es in Sri Lanka zwei Oblatenprovinzen, Jaffna und Colombo. (UCANews)