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Mazenodfamilie
Donnerstag, 19. Oktober 2023
Weltmissionssonntag

Zuwendung, Begleitung und Bildung

Seit Anfang des Jahres leben wir in den Anden, auf über 2.500 m Höhe. Hier in Bambamarca, im Nordwesten Perus gibt es nun die erste Kommunität unserer Gemeinschaft außerhalb Europas. Wir sind vier Oblatinnen aus drei Ländern. Schwester Teresa stammt aus Peru, die Schwester Asunción und Schwester Lidia aus Spanien und ich, Schwester Kasia bin Polin.

Vielen Menschen hier in Bambamarca geht es wirtschaftlich nicht gut. Es gibt große soziale Unterschiede zwischen den Kleinbauernfamilien, den Arbeiterinnen und Arbeitern in der landwirtschaftlichen Produktion und den Angestellten in der verarbeitenden Industrie. Ein besonderes Problem unserer Gegend ist die Bildung: Die Analphabetenrate ist hoch, besonders unter Frauen. Das führt zu einer großen Perspektivlosigkeit, die wie ein Teufelskreis erscheint: Man kann kaum von seiner Arbeit leben. Das zerbricht die Familien.

Landflucht und Chancenlosigkeit

Die Situation wird durch die Landflucht vieler junger Menschen verschlimmert. Der Wegzug der Jungen reißt Lücken in das soziale Gefüge der Dörfer. In der Stadt haben sie jedoch wenig Chancen. Sie sind arbeitslos und leben in informellen, also illegalen Siedlungen. Hoher Alkohol- und Drogenkonsum, Gewalt, Jugend- und Bandenkriminalität sind die Folge. Besonders betroffen sind Frauen, die unter häuslicher Gewalt und der Benachteiligung durch den allgegenwärtigen Machismo zu leiden haben. Leidtragende sind auch die Kinder, die kaum Hoffnung und Zukunftsperspektiven haben.

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Vorbereitung der Fronleichnamsprozession in Bambamarca

Eine Pfarrgemeinde mit 200 Dörfern

Als Oblatinnen brennen unsere Herzen für diese Menschen und für unsere Mission hier in Bambamarca. Wir versuchen an vielen Stellen zu helfen. Zunächst sind wir einfach da. Die Menschen klopfen an unserer Tür. Sie bitten uns, sie in ihren Gebetsanliegen zu begleiten, Kranke zu besuchen oder einfach mal zu ihnen nach Hause zu kommen und unser Leben mit ihnen zu teilen.

Das alles tun wir gern. Zu unserer Pfarrgemeinde gehören 200 Dörfer. Bevor wir hierhergekommen sind, wurde dieser große Bereich nur von drei Priestern betreut. Jetzt unterstützen wir sie bei der Arbeit und übernehmen Besuche in einem Teil der Dörfer.

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Sr. Kasia mit Jugendlichen in einem der Dörfer

Ausbildung von Multiplikatoren

Um noch mehr Menschen zu erreichen, möchten wir diejenigen stärken und ausbilden, die später im Kontakt mit vielen Menschen sind. So hat Sr. Teresa begonnen, die Religionslehrerinnen und Religionslehrer in der Region Bambamarca auszubilden und zu begleiten. Sie sind oft die einzigen Personen, die den Menschen in den Dörfern die Frohe Botschaft bringen, da diese Siedlungen oftmals sehr weit von der Stadt entfernt und nur schwer über schlecht ausgebaute Straße zu erreichen sind.

Mobilität ist eine große Herausforderung für uns, um die Dörfer und 53 Schulen zu erreichen. Derzeit besitzen wir noch kein eigenes Auto und sind so auf Sammeltaxis angewiesen, die nur frühmorgens und am späten Nachmittag fahren. Dies schränkt unsere Arbeit stark ein.

Zum anderen gibt es hier in Bambamarca die landwirtschaftliche Fakultät der Universität von Cajamarca. Wir haben begonnen, den Studierenden und den Lehrenden pastorale Angebote zu unterbreiten, die sie gerne annehmen. Wir wollen sie während ihres Studiums begleiten und ihnen auf diese Weise helfen, Fach- und Führungskräften mit einem soliden Kompass an ethischen und christlichen Werten zu werden.

So hoffen wir, dass wir über Zuwendung, Begleitung und Bildung in den nächsten Jahren Hoffnung und Zuversicht säen können.

Mit herzlichen Grüßen aus Peru

Sr. Kasia OMI

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