Magischer Jahreswechsel: Die Raunächte und ihre Geschichten
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Orientierung
Freitag, 20. Dezember 2024

Magischer Jahreswechsel: Die Raunächte und ihre Geschichten

Die Grenze zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt wird dünn. Die Geister der Ahnen und Dämonen, in Felle gehüllt, schleichen umher. In den Träumen lüftet sich kurz der Schleier, der über der Zukunft liegt. 

All das soll während der Raunächte passieren. Das ist die Zeit zwischen Heiligabend und dem 6. Januar. Denn sie gelten als magisch.

Alter Volksglauben lebt weiter

In den Traditionen über die Raunächte verdichten sich viele magische Vorstellungen, die in die vorchristliche Zeit Europas zurückreichen. Einige Forscher verweisen auf die germanischen Winter- und Lichtfeste, andere auf keltische und slawische Einflüsse.

Während der Raunächte kommen laut dem Volksglauben in vielen Regionen die Geister aus der unsichtbaren Welt herüber. Viel Brauchtum dreht sich daher darum, die Geister entweder fernzuhalten oder von ihnen Schutz für das kommende Jahr zu erbitten. 

Musik und Böller vertreiben die Dämonen

In einigen Orten Österreichs und der Schweiz kann man zudem die Perchtläufe beobachten. Geister und Dämonen sollen während der Raunächte in die Welt der Lebenden eindringen, Menschen bestrafen und belohnen. So erscheint Frau Percht oder Frau Holle. Sie belohnt Fleiß und Ordnung und bestraft Ungehorsam und Unordnung. Dabei wird sie von Dämonen, Schönprechten, Musikern und Tänzern begleitet. Die Teilnehmer ziehen mit Masken und Pelzumhängen durch die Orte, der Klang von Kuhglocken, Glockenspielen und Trommeln soll Geister vertreiben. 

Auf die Vertreibung der Geister soll auch das Silvesterfeuerwerk zurückgehen. Durch das Knallen um Mitternacht werden böse Geister vom neuen Jahr ferngehalten. 

So sind die Raunächte Zeiten, in denen die Menschen mit alten Vorstellungen wieder in Kontakt kommen. 

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