Ein adventlicher Gedenktag
Barbara starb der Überlieferung nach im 3. Jahrhunderts den Märtyrertod. Sie wurde enthauptet, weil sie sich weigerte, den Glauben aufzugeben und zu heiraten. Der Ort ihres Martyriums ist umstritten. Bis in die Spätantike hinein ist keine Verehrung der Barbara überliefert. Die begann im Spätmittelalter war besonders in Frankreich sehr populär. Heute verehren die orthodoxen Kirchen und die römisch-katholische Kirche Barbara als Heilige. Im evangelischen Namenkalender wird sie als Märtyrerin geführt. Der „Barbaratag“, der Gedenktag der Heiligen wird in der katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche am 4. Dezember begangen.
Die hl. Barbara wird besonders in den Bergbaugebieten verehrt. So fand früher in den Zechen Oberschlesiens vor einem Bild der Heiligen immer eine Andacht statt, bevor die Arbeit unter Tage begann. Ihre Verehrung steigerte sich, als Sprengarbeiten im Bergbau üblich wurden. Barbara wurde zur Beschützerin vor Sprengunfällen und schlagenden Wettern. Oberschlesisches Bergleute brachten die Barbaraverehrung mit nach Deutschland.
Ein Brauch im Advent
Eine besondere Tradition, mit dem Gedenktag der Heiligen verbunden ist, ist das Schneiden der Barbarazweige. Das sind Zweige von Bäumen bzw. Büschen, die am 4. Dezember geschnitten und in eine Vase gestellt werden. Diesen Brauch kennt man in der der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche. Bis zum Heiligabend sollen sie dann in Blüte stehen und so die Wohnung am Weihnachtsfest verschönern. Je nach lokalen Bräuchen werden dazu Zweige von Obst- oder Nussbäumen genommen, auch Birken-, Holunder-, Rotdorn- oder Forsythienzweige werden gerne genutzt. Der Legende nach ist Barbara auf dem Weg ins Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb. Sie stellte den Zweig in ein Gefäß und er blühte am Tag ihrer Hinrichtung.
Tipps zur Pflege der Barbarazweige
Beim Abschneiden der Zweige sollte man berücksichtigen, dass die Knospen einen Kältereiz benötigen, um aufzublühen. Nur durch niedrige Temperaturen baut sich ein Hormon ab, das den Austrieb der Knospen hemmt. Hat es bis zum Schneiden der Zweige noch keinen Frost gegeben, kann man die geschnittenen Zweige über Nacht in die Gefriertruhe legen. Am nächsten Tag werden sie schräg angeschnitten und in lauwarmes Wasser gestellt, zunächst in einem hellen, kühlen Raum. Wenn die Knospen anschwellen, kommt die Vase ins warme Zimmer.
Wie sich die Knospen des Barbarazweiges bis Weihnachten öffnen, so soll sich auch der Mensch dem kommenden Licht auftun.