Der Blick auf das Kreuz macht sprachlos
Mit Christen auf der ganzen Welt schauen wir auf den gekreuzigten Jesus und denken an seinen Leidensweg, der mit einem grausamen Tod endet. Dabei fällt unser Blick unweigerlich auf das Kreuz. Ein Blick, der kaum erträgt, was er sieht. Es ist auch unsere Sünde, die den Herrn dorthin gebracht hat. Wir hören hinein in die Stille des Karfreitags. Schweigend blicken wir auf das Kreuz. Was könnten wir auch sagen? Dass es uns leidtut, was Jesu für unsere Sünden erdulden musste? Dass wir bedauern, ihn und seine Botschaft nicht ernstgenommen zu haben? Dass wir es immer noch nicht gelernt haben, für Gerechtigkeit und Recht zu sorgen? Dass wir immer wieder egoistisch handeln, schwach werden, sündigen?
Ein Tag der Hoffnung
Karfreitag, ein stiller und trauriger Tag, aber auch ein Tag der Hoffnung. Heute wird deutlich: Gott hat uns nicht aufgegeben. Er hat seinen Sohn für uns gegeben. Nicht nur für die Menschheit ganz allgemein, sondern für jeden und jede einzelne von uns. Im Zeichen des Kreuzes erahnen wir, wie sehr Gott die Menschen liebt.
Ertragen wir die Stille, dann finden wir die einzig richtige Antwort auf den heutigen Tag:
Danke, Herr, für deine Liebe.
Gebet
Herr, unser Gott,
sieh herab auf deine Familie,
für die unser Herr Jesus Christus sich willig in die Hände der Frevler überliefert
und die Marter des Kreuzes auf sich genommen hat,
er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
Die Feier vom Leiden und Sterben Christi beginnt in Stille. Die Orgel bleibt stumm, es wird nicht gesungen. Hier wird deutlich: der Tod macht sprachlos. Wo es möglich ist, trifft sich die Gemeinde zur Todesstunde Jesu um 15.00 Uhr. Die Liturgie besteht aus drei Teilen: dem Wortgottesdienst mit Schriftlesungen und den großen Fürbitten, der Verehrung des Kreuzes und der Kommunionfeier.