Weihnachten fördert Gesundheit von Kindern
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Dienstag, 2. Dezember 2025

Weihnachten fördert Gesundheit von Kindern

Leipzig  – Das Weihnachtsfest kann nach Einschätzung einer Entwicklungspsychologin die seelische Gesundheit von Kindern nachhaltig fördern.
Typische Weihnachtsrituale wie Kerzenlicht, gemeinsames Singen, das Schmücken des Baums oder das Backen von Plätzchen vermittelten Kindern Vertrautheit und Vorhersagbarkeit, sagte Sina Gibhardt von der Universität Leipzig am Montag. Solche Rituale wirkten wie emotionale Ankerpunkte, die in einer komplexen Welt Orientierung und Sicherheit böten.

Aus entwicklungspsychologischer Sicht seien Wärme, Geborgenheit und vertraute Routinen zentrale Bausteine für sichere Bindungen. Kinder erlebten zu Weihnachten, dass Zusammenhalt über die Kernfamilie hinausgehe: Begegnungen mit Großeltern, Paten, Nachbarn oder Freunden erweiterten ihr Verständnis davon, was Gemeinschaft bedeutet. Erfahrungen von Zugehörigkeit stärkten das emotionale Wohlbefinden und die seelische Gesundheit.

Weihnachten biete zudem viele Anlässe, Empathie und Solidarität zu erleben. Kinder erfuhren durch Geschichten, Spendenaktionen oder Projekte in Kita und Schule, dass nicht alle Menschen die gleichen Lebensumstände haben, so Gibhardt. Diese Erfahrungen förderten die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, und stärkten das Mitgefühl.

Die Forschung zeige außerdem, dass Geben oft stärkere positive Gefühle auslöse als Empfangen. Wenn Kinder erlebten, dass es sich gut anfühlt, anderen zu helfen oder zu teilen, entwickelten sie ein inneres Verständnis für Solidarität.

Kinder profitierten dabei nicht von zu perfekten Feiertagen, sondern von einem authentischen, warmen Miteinander. Der Druck, alles richtig zu machen, erschwere Resonanz. „Beziehungen wachsen durch echte Begegnung – und auch durch das gemeinsame Bewältigen kleiner Krisen“, so die Psychologin. (KNA)