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Samstag, 24. Dezember 2022
Stichwort: Menschwerdung Gottes

Weihnachten bedeutet die Welt verändern

In einer Woche endet das Jahr 2022. Ein Jahr voller Gewalt, mit Kriegen und brutal unterdrückten Demonstrationen. Ein Jahr das geprägt ist von Sorge um Energieknappheit, Inflation, zerstörter Umwelt und Hunger in manchen Teilen der Erde. Nicht zuletzt ein Jahr, dass immer noch von der Pandemie geprägt ist. Wie sollen wir Weihnachten feiern, in diesem Jahr? Dürfen wir das überhaupt? Weihnachten zu feiern, ist keine Ablenkung von den Schwierigkeiten des Lebens, wirklich Weihnachten begehen heißt gerade nicht, das Elend zu vergessen.

Schon die Weihnachtserzählung der Bibel zeigt, dass Jesus von allem Anfang an das Unheil der Welt am eigenen Leib erfahren hat. Seine Eltern finden keinen Platz in der Herberge. An seiner Krippe befinden sich Außenseiter: die Hirten genauso wie die heidnischen Sterndeuter. Kaum zur Welt gekommen, muss Jesus schon nach Ägypten gebracht werden, weil ihn König Herodes ausschalten will, weil er um seine Macht bangt.

Auch in seinem Wirken als Wanderprediger kümmert sich Jesus besonders um die Menschen, die außerhalb der Gesellschaft stehen, die Zöllner und Sünder, Kranke und Gemiedene, Verzweifelte und Hoffnungslose. Jesus hat den Graben zwischen Menschen überwunden, zuletzt auch den zwischen Gott und Mensch. Er hat das Schicksal der Außenseiter geteilt, um Brücken zu bauen.

Auch im Jahr 2022 brauchen wir Hoffnung und Vertrauen, dass sich der Einsatz für das Gute immer noch lohnt. Wir brauchen Kraft, um nicht am Zustand der Welt zu verzweifeln. Genau darum dürfen wir Weihnachten feiern und müssen es sogar. Das Fest der Geburt Jesu macht nämlich deutlich, dass Gott nicht von dieser Welt ablässt, weil er sie unbeschreiblich liebt. Er hat ihr in der Menschwerdung Jesu seine Treue und Nähe zugesagt. Weihnachten ist auch Gottes Sendung für uns: dass wir uns um die kümmern, die draußen sind, wie Jesus es getan hat, um die Kranken, die Geflüchteten, die Einsamen und Verzweifelten.

Menschen brauchen das Weihnachtsfest, weil es ein Fest ist, das Kraft und Mut schenkt, das uns Hoffnung vermittelt und tröstet. Gott wird Mensch, das bedeutet, er ist solidarisch mit den Menschen, tritt ein in unsere Welt. Gott wird geboren im Stall, unter ärmlichen Verhältnissen. Dieser Gott, der für uns Mensch geworden ist, fordert uns heraus, ihm zu folgen und mit ihm gemeinsam die Welt zu verändern. Denn Weihnachten ist dort, wo Menschen die Liebe in die Tat umsetzen; wo Menschen Leben ermöglicht wird; wo Menschen menschlich behandelt werden; Weihnachten ist überall dort, wo Menschen im Namen des Kindes in der Krippe die Welt verändern!