Vier Millionen von seltenen Erkrankungen betroffen
Berlin - Vier Millionen Menschen in Deutschland sind nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) von seltenen chronischen Erkrankungen betroffen.
"Viele dieser seltenen Erkrankungen gehen einher mit Invalidität oder verkürzter Lebenserwartung", erklärte Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt am Montag in Berlin. Die BÄK setze sich daher im "Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen" für eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung und Lebenssituation der Betroffenen ein, so Reinhardt.
Er äußerte sich aus Anlass des internationalen "Rare Disease Day", der am letzten Tag im Februar begangen wird. In Europa gilt eine Erkrankungen als "selten", wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind. Es soll unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen 8.000 und 17.000 seltene Erkrankungen geben.
Durch die Vielzahl der verschiedenen Erkrankungen summiere sich die Zahl der Betroffenen in Europa auf 30 Millionen Menschen, hieß es.
Vier von fünf seltenen Erkrankungen seien genetisch bedingt oder mitbedingt und oft nicht heilbar. Beispiele sind Erkrankungen des zentralen Nervensystem wie die "amyotrophe Lateralsklerose" (ALS), die während der sogenannten "Ice-Bucket-Challenge" Aufmerksamkeit erhielt, oder die Erkrankung "Retinitis Pigmentosa", die durch Ablösung der Netzhaut zu einem Sehverlust führt. (KNA)