Vorschau Eine Metallform um Ziegel zu formen
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Pakistan
Dienstag, 30. Mai 2023

Priester befreit moderne Sklaven

Faisalabad  - Offiziell ist Sklaverei abgeschafft. Dennoch leben nach nach Angaben der Hilfsorganisation Walk Free 500 Millionen Menschen in moderner Sklaverei. Darunter 2,3 Millionen Menschen in Pakistan. Ihnen hat sich Pfarrer Emmanuel Parvez verschrieben.

Was die Menschen in Pakistan fesselt ist "peshgi": Es handelt sich dabei um einen Lohnvorschuss, den der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber erhält. Diese Schulden häufen sich an und schaffen gegen Zinsen ein System ständiger Abhängigkeit, das sich zu einer akzeptierten und legalisierten Form der modernen Sklaverei entwickelt hat.

Emmanuel Parvez ist der 72 und lebt in Painsra, einer Stadt in der Diözese Faisalabad, im Westen Pakistans.

Auf seinen Reisen durch die ländliche Umgebung seiner Pfarrei, zu der rund 40 Dörfer gehören, stößt Parvez immer wieder auf Leidensgeschichten von Familien, die niemanden haben, an den sie sich wenden können; sie sind zu lebenslanger Abhängigkeit verdammt.

Ganze Familien sind durch ihre Schulden an den Arbeitgeber gebunden, "Herren", die ihre Arbeitskräfte nach Kriterien der maximalen Ausbeutung behandeln und die Arbeiter - einschließlich Kinder, Frauen und ältere Menschen - unter unmenschlichen Bedingungen halten.

Vorschau Eine Frau stapelt handgeformte Ziegel
Die Arbeit in Ziegelfabriken ist in Indien und Pakistan häufig von Schuldknechtschaft geprägt. Foto: Marcel Crozet / ILO

Christen und Hindus sind besonders von diesem Phänomen betroffen, da sie in der sozialen Hierarchie Pakistans an der untersten Stelle stehen. 

Nachdem er von den Geschichten der versklavten Familien erfahren hatte, setzte er eine Aktion in Gang, "um die Ketten der Sklaverei zu zerschlagen", so Parves.

Der Priester geht zu den Besitzern der Brennöfen und erkundigt sich nach der Höhe der Schulden; dann sammelt er Spenden, vor allem in Europa und den USA - im Durchschnitt müssen zwischen 500 und 1.000 Euro pro Familie gezahlt werden. 

Auf diese Weise hat Parvez bereits 40 christliche Familien befreit. Er stellt ihnen zudem auch eine bescheidene Unterkunft zur Verfügung. So ist ein kleines Dorf mit dem Namen "Christ the King Colony" in der katholischen Diözese von Faisalabad entstanden.

Das Dorf bietet dreihundert christlichen Familien Unterkunft, darunter auch solche, die "zu neuem Leben erweckt" wurden, indem sie von der "Sklavenarbeit" befreit wurden. Den „befreiten“ Familien gelingt es, ihre Kinder in die Schule zu schicken; auch hilft man ihnen andere Arbeiten zu finden. (Fides)

Ein Mensch gehört einem anderen. Der Besitzer kann mit ihm machen, was er will. Der Sklave ist ein Fremder, ausgeliefert. Der Weinberg geht dem historischen Phänomen nach.

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