Nuntius: Klimawandel wird drängendstes Problem der Menschheit
Berlin- Der Klimawandel wird nach den Worten des Botschafters des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, „zunehmend zum drängendsten Problem der Menschheit“. Dies sei neben den notwendigen Bemühungen um Frieden in der Welt die Herausforderung, sagte der Nuntius am Donnerstag im Schloss Bellevue beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für das Diplomatische Korps. Eterovic verwies auf die Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr in Ägypten und erinnerte an die Absichtserklärung, „die globale Erwärmung trotz der schweren Energiekrise bei 1,5 Grad Celsius zum vorindustriellen Niveau zu halten“. Der Nuntius ist traditionell ehrenhalber der Doyen („Dienstälteste“) des Diplomatischen Korps und spricht beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten ein Grußwort im Namen der versammelten Botschafter.
Für die Zukunft sei auch „dringend notwendig, Frieden in der Ukraine und in den anderen durch Krieg verwüsteten Ländern zu suchen“, so Eterovic. „Nach elf Monaten Krieg fehlen leider ernsthafte Friedensinitiativen, die das Leiden der ukrainischen Bevölkerung und die massive Zerstörung so schnell wie möglich beenden können und Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden schaffen“, beklagte der vatikanische Botschafter in Deutschland. Eterovic war von 1999 bis 2004 Nuntius in der Ukraine.
Im Blick auf die weiteren Konflikte in der Welt sei vor allem der Dialog zwischen Vertretern des Christentums und des Islams wichtig, „um über wechselseitige Toleranz zum Aufbau universeller Verständigung zu gelangen und so einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung von Spannungen, Gewalt und Kriegen in unserer Welt zu leisten“, so der Nuntius. (KNA)