Kirche will in Kolumbiens Guerillakrieg vermitteln
Bogotá – Bei Ausschreitungen zwischen zwei Guerillagruppen sind in Kolumbien in den vergangenen Tagen knapp 100 Menschen ums Leben gekommen; rund 11.000 wurden vertrieben. „Gewalt erzeugt mehr Gewalt, verursacht irreparable menschliche Verluste, sät mehr Hass, Spaltung und Armut“, hieß es in einem Schreiben der katholischen Kolumbianischen Bischofskonferenz, die darin alle Beteiligten zu einem Waffenstillstand aufforderte.
Region Catatumbo: Schauplatz blutiger Konflikte
In der nordöstlichen Region Catatumbo bekämpfen sich die linksgerichteten Gruppierungen ELN und FARC. Die gewalttätigen Akteure verletzen grundlegende Menschenrechte und verschlimmern das Leid von Kindern, Frauen und schutzlosen Menschen, so die Bischöfe. Die Kämpfe reißen das soziale Gefüge auseinander und hinterlassen neue Wunden in der Nation.
Kirche bietet Vermittlung im Konflikt an
Die Bischöfe boten an, in dem Konflikt zu vermitteln. „Wir bekräftigen unsere Bemühungen, mit den Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um das soziale Gefüge wiederherzustellen und Versöhnungs- und Friedensinitiativen zu fördern“, schrieben sie.
Humanitäre Korridore für die Zivilbevölkerung gefordert
Menschenrechtsorganisationen forderten humanitäre Korridore, um Kleinbauern und Familien aus den von bewaffneten Gruppen kontrollierten Gebieten zu evakuieren. Hintergrund ist ein Machtkampf um die Kontrolle des wichtigen Drogenanbaugebiets im Grenzgebiet zu Venezuela.
Präsident Petros Friedenspläne in der Krise
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat seine Präsidentschaft (2022–2026) unter das Motto „Paz Total“ (Kompletter Frieden) gestellt und Verhandlungen mit allen bewaffneten Akteuren aufgenommen. Doch ausgehandelte Waffenstillstände werden immer wieder gebrochen. Guerillagruppen nutzen die Zurückhaltung des Militärs, um ihre Macht auszubauen. (KNA)