Bischof von Bafoussa warnt vor Stammesdenken
Yaoundé - "Wir befinden uns als Kirche in einem Modus des Identitätsverlusts als Christen", so Bischof Lontsi Keune von Bafoussa im Westen Kameruns.
Der Bischof beklagt dabei insbesondere, dass das Stammesdenken auch die katholische Kirche betreffe, so dass "wir uns immer noch fragen, aus welcher Region ein Priester kommt". "Mein Mitbruder sollte aber vor allem ein Geschöpf wie ich sein, denn jeder Mensch ist heilig", so der Bischof Keune in seiner Predigt zum Pfingstfest.
"Papst Franziskus hat den Weg geebnet. Er nannte seine Enzyklika ‚Fratelli tutti‘. Und das fängt in unseren Kirchen an. Glauben Sie, dass wir in unseren Pfarreien so gefestigt sind? In unseren christlichen Gemeinschaften? Wir sind schlimmer als die Heiden", so Keune.
Der vom Bischof in seiner Predigt aufgezeigte Weg besteht deshalb darin, sich demütig und bewusst in den Dienst aller zu stellen: "Die Dinge werden sich an dem Tag ändern, an dem wir, wer auch immer wir sind, versuchen, einander Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn wir ein Amt bekleiden, müssen wir wissen, dass wir im Dienst aller Kameruner stehen. Wenn wir Priester in einer Pfarrei sind, sollen unsere Türen für alle Christen, ob jung oder alt, offen sein". (Fides)