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Nigeria
Dienstag, 7. Juni 2022
Bedrängtes Christentum in Afrika

Attentat auf Christen in Nigeria

Lagos/Abuja - Bei einem Überfall auf eine katholische Kirche in Nigeria sind lokalen Medienberichten zufolge mindestens 23 Menschen getötet worden. 

In der Stadt im Bundesstaat Ondo hatte sich der Anschlag unmittelbar nach einem Pfingstgottesdienst ereignet. Eine noch unbekannte Anzahl an Angreifern eröffnete demnach das Feuer auf die Gemeindemitglieder. Auch Sprengstoff soll zum Einsatz gekommen sein. Laut bislang noch unbestätigten Angaben wurden bei der Attacke bis zu 100 Menschen verletzt. Der Gouverneur von Ondo, Rotimi Akeredolu, sprach auf Twitter von einer "abscheulichen und satanischen Attacke".

Die Sicherheitslage in Nigeria gilt seit längerem als angespannt. Zuletzt erlebte das Land eine neue Welle der Gewalt. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein großer Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Bislang hat sich niemand zu der Attacke bekannt.

Der Bischof von Ondo, Jude Arogundade, befindet sich laut den Medienberichten auf dem Weg nach Owo. Aus Sicht des Bischofs wurde die Gemeinde zufällig für den Angriff ausgewählt, "das Blutbad wurde wohl aus blankem Hass angerichtet", so der Bischof. Gleichzeitig warf Arogundade der nigerianischen Regierung Tatenlosigkeit vor. Sie bekämpfe die Terroristen zu lasch und ziehe die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft, kritisierte er. "Schon länger fordern wir, dass Gotteshäuser besser geschützt werden müssen."

Die nigerianische Bischofskonferenz drückte ihre Sorge über die Eskalation aus: "Nirgendwo scheint es mehr sicher zu sein in unserem Land, nicht einmal im heiligen Umfeld einer Kirche".

(KNA)