Afrika steht vor einer Katastrophe
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Dienstag, 21. März 2023
Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF warnt:

Afrika steht vor einer Katastrophe

New York/Köln - Die Wasserkrise gefährdet laut einer Analyse des UN-Kinderhilfswerks Unicef das Leben von rund 190 Millionen Mädchen und Jungen in Afrika. Sie litten besonders an den Folgen von verschmutztem Wasser, fehlenden Sanitäreinrichtungen, mangelnder Hygiene und unter dem Klimawandel, teilte Unicef am Montag in Köln mit Blick auf den Weltwassertag an diesem Mittwoch mit. Betroffen seien vor allem Kinder in Staaten West- und Zentralafrikas wie Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia.
Die Analyse steht im Zusammenhang mit der UN-Wasserkonferenz, die von diesem Mittwoch bis Freitag in New York stattfindet. Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Dienstleistungen ist ein Menschenrecht und gehört zu den in der Agenda 2030 festgelegten 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung. Auf dem Gipfel solle festgelegt werden, wie die Ziele der Agenda schneller umgesetzt werden können, hieß es.
Weltweit sterben Unicef zufolge täglich mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die unter anderem durch verschmutztes Wasser verursacht werden. Mit Blick auf die Konferenz fordert das Hilfswerk daher mehr Investitionen in die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung sowie den
Klimaschutz. Zudem müssten die Staaten und Länder, die am stärksten von der Krise betroffen seien, in den politischen Richtlinien und Hilfsprogrammen priorisiert werden.
„Afrika steht vor einer Wasserkatastrophe“, sagte Unicef-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. Verheerende Stürme, Überschwemmungen sowie historische Dürren zerstörten Einrichtungen und Häuser. Sie kontaminierten Wasserquellen, verursachten Hungerkrisen und verbreiteten Krankheiten. Bewaffnete Konflikte verschärften die Situation zusätzlich. In Burkina Faso etwa nehmen die Angriffe auf Wasseranlagen den Angaben zufolge seit Jahren zu. Sie würden oftmals sabotiert und gezielt verunreinigt, um Menschen zu vertreiben. Infolgedessen hätten rund 800.000 Menschen - mehr als die Hälfte davon Kinder - im vergangenen Jahr den Zugang zu sauberem Trinkwasser verloren. (KNA)