Wir bleiben den leidenden Menschen nahe
Wir möchten unsere Dankbarkeit für die Unterstützung unseres Dienstes in der Ukraine zum Ausdruck bringen. Leider dauert der Krieg in unserem Land nun schon viel zu lange an. Menschen leiden und sterben in diesem Krieg. Viele wurden gezwungen, ihr Zuhause und ihren Arbeitsplatz zu verlassen, oft konnten sie nur mit ihren Ausweispapieren fliehen, selbst Kleidung und Lebensmittel mussten manche zurücklassen. Einige dieser Menschen haben in unseren Kirchen und Klöstern Zuflucht gefunden, wir haben schon davon berichtet. Manche sind mittlerweile wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Dort haben nicht wenige ihre Häuser und Wohnungen zerstört oder verwüstet vorgefunden. Sie versuchen alles, sie wieder aufzubauen und bewohnbar zu machen. Oft kommen sie zu uns und bitten um Unterstützung, um die nötigen Baumaterialien wie Fenster, Dachziegel, Steine und vieles andere mehr für den Wiederaufbau anschaffen zu können.
Fehlende Erwerbsmöglichkeiten und zerstörte Häuser
Hinzu kommt, dass viele Menschen ihre Arbeit verloren haben. Ohne Lohn können sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten, sodass sie in unsere Klöster kommen, um mit unserer Hilfe Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleidung zu erhalten. In unserem Kloster in Obuchiw kochen wir warme Mahlzeiten, die wir dann an Bedürftige verteilen. Wir transportieren die fertigen Mahlzeiten bis ins 45 Kilometer entfernte Kiew, wo sie in verschiedenen Stadtgebieten verteilt werden.
In unserem Haus in Tyvriv haben wir das Gästehaus für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Seit Februar 2022 haben dort mehrere hundert Menschen eine Unterkunft gefunden. Die meisten sind wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt, aber einige sind immer noch gezwungen, bei uns zu leben, weil sie noch nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Die Familien, die bei uns in Tyvriv leben, haben keine Arbeit und kein Geld, um sich selbst zu versorgen. Sie sind völlig auf unsere Unterstützung angewiesen.
Für uns Oblaten in der Ukraine ist da seine finanzielle Kraftanstrengung. Aber dazu gibt es keine Alternative. Viele dieser armen Menschen sind derzeit nicht in der Lage, eine Wohnung zu mieten oder sich selbst zu ernähren. Da viele ihrer früheren Arbeitsstätten wegen des Krieges geschlossenoder sogar zerstört sind, haben sie keinen Job mehr und damit auch keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Nur dank anderer Oblatenprovinzen und der Großzügigkeit vieler Menschen können wir denjenigen helfen, die mittellos und verzweifelt zu uns kommen.
Eine ungewisse Zukunft
Der russische Angriffskrieg und die damit einhergehenden Folgen belasten uns in der Ukraine immer noch sehr. Wann die Not überwunden sein wird, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einschätzen. Wir wissen nicht, wie viele Menschen noch ihre Wohnungen, ihre Lebensgrundlage, ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben verlieren werden. m November haben wir sehr deutlich gespürt, wie schnell das passieren kann, als eine Rakete in der Nähe unseres Klosters in Obuchiw einschlug. Dabei wurden Häuser in unserer direkten Nachbarschaft zerstört und eine Person hat bei dieser Attacke ein Bein verloren. Das Leben ist unvorhersehbar, unsicher und gefährlich geworden.
In dieser schwierigen Lage tut es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Wir danken Ihnen noch einmal für Ihre Solidarität, Ihre finanzielle Unterstützung und vor allem für Ihre Gebete und bitten Sie auch weiterhin um Ihre Fürbitte und Ihre Solidarität. Möge der gute Gott Sie alle hundertfach belohnen und Sie in Frieden beschützen.
Fotos
Alle Fotos: OMI Ukraine