"Ich glaube fest daran, dass wir eine Zukunft haben"
Ein Gespräch mit P. Cornelius Ngoka OMI.
P. Ngoka wurde 1969 in einer katholischen Familie in Nigeria geboren. Von 2010 bis 2022 war er Generalassistent für die Ausbildung.
Das Gespräch führte P. Bonga Majola OMI für OMIWorld
Wir Oblatenmissionare haben kürzlich unser 37. Generalkapitel abgeschlossen. Beschreiben bitte Sie den Geist dieses Kapitels.
Was mich beeindruckt hat, war die große Zahl von jungen Mitgliedern unserer Gemeinschaft, die das erste Mal auf dem Generalkapitel vertreten waren: Ihr Enthusiasmus, der Ausdruck von Frische und Dynamik. Sie sind die Zukunft der Kongregation. Auch haben sich die unterschiedlichen kulturellen Gruppen gezeigt, sodass die interkulturelle Dimension der Gemeinschaft sehr bewusst wurde. Das alles ist ein Ruf an uns alle.
Das Kapitel hat uns einen neuen Generaloberen und einen neuen Rat gegeben. Sie haben sechs Jahre lang mit Pater Chicho zusammengearbeitet. Erzählen Sie uns etwas über ihn? Was können wir von dieser neuen Leitung erwarten?
In meiner ersten Phase in der Generalleitung habe ich mit Pater Chicho in einer Kommunität gelebt. Er ist ein Gemeinschafts-Mensch. Er hat eine tiefe Liebe zur Kongregation. Er pflegt einen einfachen Lebensstil. Das Gebet ist für ihn ein wichtiger Teil seines Lebens als Oblatenmissionar. Er fordert sich selbst heraus und wird auch uns herausfordern. Er wird uns in die neuen Aufgaben führen, von denen Gott möchte, dass die Oblaten sie übernehmen. Aber er hat ja auch schon gesagt: Er ist nicht allein, sondern es ist ein Team, mit dem er die Leitung wahrnimmt.
Wie denken Sie über unsere Kongregation, haben wir eine Zukunft? Wenn ja, worauf gründet sich Ihre Überzeugung?
Eines der Geschenke in meinen Jahren als General-Assistent waren die Besuche in vielen Oblatenhäusern. Diese Begegnungen haben mich geprägt; und sie haben mir die Hoffnung für die Zukunft der Kongregation geschenkt. Die Freude der jungen Männer, das Engagement und die Entschiedenheit in den Missionen, von denen viele schwierig sind, die vielen Beziehungen, die wir in den Regionen an der Basis haben – deswegen glaube ich fest, dass wir eine Zukunft haben. Die Kirche braucht unser Charisma; unser Charisma wurde gerufen, um zu bleiben. Unsere Zukunft wird dadurch geprägt, wie wir uns immer wieder mit unserem Charisma verbinden.
Die Fragen der Interkulturalität und der Entsendung unserer Mitglieder in ausländische Missionen gehören zu den Dingen, die der letzten Generalleitung am Herzen lagen. Wie weit sind wir gekommen?
Eugen von Mazenod war mutig genug, die Oblaten auszusenden, sogar auf andere Kontinente. Grenzen überschreiten gehört zum Charakter unserer Kongregation. Wir sind auch nicht eine Assoziation einzelner Gruppen in unterschiedlichen Ländern, sondern wir sind eine weltweite Gemeinschaft. Das vergangene Generalkapitel hat uns aufgefordert, uns mehr darauf einzulassen: Missionare, die ausgesendet werden, und Kommunitäten, die sie empfangen – das ist die Erfahrung der Interkulturalität und Universalität unserer Kongregation. Ein Oblate kann sich dort zu Hause fühlen, wo er gerade ist – das ist das Ziel. Das ist natürlich eine Herausforderung für uns; gerade in einer Welt, wo kulturelle Identitäten eine stärkere Bedeutung gewinnen. Aber wir sehen schon viele Erfahrungen gerade junger Oblaten, die in andere Länder gehen. Ich glaube, das ist die Mission unserer Gemeinschaft. Deswegen hat uns das letzte Generalkapitel „Pilger“ genannt.