Vorschau
Junge Perspektive
Freitag, 2. Dezember 2022
Zum Welttag für die Abschaffung der Sklaverei

Ein Leben in Ketten

Die Vereinten Nationen haben den 2. Dezember zum Welttag für die Abschaffung der Sklaverei ausgerufen. Das kann in zweierlei Hinsicht verstanden werden: Zum einen soll gefeiert werden, dass es der Menschheit gelungen ist, offiziell eine Rechtsform abzuschaffen, in der ein Mensch einem Menschen gehört; zum anderen soll daran erinnert werden, dass es immer noch Formen illegaler Sklaverei oder sklavenähnliche Systeme gibt und dass es eine Aufgabe aller Staaten ist, dagegen vorzugehen.

Was ist Sklaverei?

Häufig wird von moderner Sklaverei gesprochen, wenn, wie etwa in Katar, Staaten gegenüber bestimmten Gruppen Sonderbedingungen ermöglichen, die dazu führen, dass diese rechtlich massiv schlechter gestellt sind als andere; oder wenn Gesellschaften Zwangsheiraten oder Zwangsarbeit tolerieren.

Freilich: Solche Zuschreibungen sind schwierig. Die Grenzen zwischen Sklaverei und zur Ausbeutung, letztere für sich selbst schlimm genug, sind häufig nicht trennscharf. Die umfassende, existenzielle Dimension der Sklaverei droht damit verwischt zu werden. So lässt sich die moderne Sklaverei am besten verstehen, wenn man sich zunächst die historischen Phänomene betrachtet. Wie wird Sklaverei also verstanden?

"

Sklave sein heisst: Ein Mensch gehört einem anderen. Mit allen Konsequenzen

Sklaverei bedeutete, dass ein Mensch einem anderen gehört. Das klingt wie eine Binsenweisheit, doch damit ist der Kern der Sklaverei zutreffend beschrieben. Besitzt ein Mensch einen anderen, so kann er mit diesem wie mit einer Sache verfahren. Der Besitzer kann den Sklaven verkaufen, in zu beliebigen Arbeiten einsetzen, bestrafen, über seine sexuelle Reproduktion verfügen, den Aufenthaltsort bestimmen und ihn im Ernstfall sogar töten.

Für den Sklaven bedeutet das um Umkehrschluss: Er kann über sich selbst nicht verfügen. Diese Erfahrung war für die meisten Sklaven kontrastreich, weil sie auch eine andere Situation kannten. Denn die meisten waren, anders als es das dominante westliche Bild vom Sklaven suggeriert, in Freiheit geboren worden. Denn die meisten Bilder von Sklaven, die wir in Europa und Nordamerika kennen, stammen aus einer Spätform der Sklavenhaltung in Nordamerika, vor allem aus dem Süden der Vereinigten Staaten. Dabei war diese Form historisch betrachtet ein Sonderfall.

In den Südstaaten hatte sich im 19. Jahrhundert eine Sklaven-Kultur herausgebildet, also eine Kultur von Sklaven für Sklaven. Das ist ungewöhnlich. Das haben die sklavenhaltenden Gesellschaften stets zu verhindern gesucht. Doch die Besitzer im 19. Jahrhundert hatten in Nordamerika ein Problem: Es gab keinen Nachschub mehr. Der Menschenhandel aus Afrika war ausgetrocknet worden. Schuld waren die Europäer, vor allem das Britische Empire.

Vorschau
Beispiel für den transatlantischen Dreieckshandel, indem Sklaven eine entscheidende Rolle spielten

Das Ende des Sklavenhandels

Im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wurde die Kritik an der Sklaverei im christlichen Westen immer lauter. In einigen ehemaligen amerikanischen Kolonien Großbritanniens wurde die Sklaverei faktisch abgeschafft, so etwa 1777 in Vermont. 1794 proklamierte Frankreich die Abschaffung der Sklaverei in allen französischen Kolonien. 1807 wurde der Sklavenhandel in allen Gebieten des British Empire verboten; dem schloss sich die USA 1808 an. Doch es war vor allem Großbritannien, dass sich zu einer globalen Mission berufen fühlte: Sklaverei nicht nur in den eigenen Territorien, sondern überall zu beseitigen. Damit machte sich das Empire auf, einen grundlegenden rechtlichen Konflikt der meisten historischen Gesellschaften zu lösen: Alle bekannten Rechtstraditionen waren sich bewusst, dass Sklaverei unmenschlich ist; und erlaubten sie doch.

So unterschieden etwa die Römer zwischen einem Naturrecht und einem Staatsrecht. Nach dem Naturrecht durfte es Sklaverei nicht geben, da ein Mensch nicht von einem anderen besessen werden konnte. Nach dem Staatsrecht war das aber möglich. Und das Staatsrecht stach in diesem Fall das Naturrecht aus. In ähnlichen Varianten galt dieser Grundsatz auch in allen anderen sklavenhaltenden Gesellschaften.

In Großbritannien hatte sich die Position durchgesetzt: Das Naturrecht, dort auch christlich gedacht, sollte das Staatsrecht auch in diesem Punkt prägen. Und zwar nicht nur in Großbritannien und seinen Kolonien selbst, sondern überall.

Daher beschloss das Britische Empire sich zu einem globalen Humanisierungsprojekt: Der Abschaffung der Sklaverei.

Dafür begannen die Briten mit der Abschaffung des Sklavenhandels. Das war möglich, da ein erheblicher Teil über die Weltmeere abgewickelt wurde, die im 19. Jahrhundert durch die Royal Navy dominiert wurden. Das Empire begann sein Projekt mit dem europäischen Sklavenhandel.

Der wurde vorrangig von der afrikanischen Westküste südlich der Sahara bis etwa zum Kongobecken betrieben. Zunächst unterbanden die Briten den Handel in ihren eigene Stützpunkten; danach begann die Royal Navy entlang der Küste patrouillieren, kontrollierte dort auch ausländische Schiffe und zwang sie, wenn sie Sklaven transportierten, zur Umkehr. Das hatte für die Sklaverei in den beiden Amerika dramatische Folgen.

Woher kommen Sklaven?

Sklavenhaltende Gesellschaften sind traditionell auf deren Import angewiesen. Jede dieser Gesellschaften steht vor einem fundamentalen Problem: Wie kommt man an Sklaven? Die einfachste Möglichkeit ist es, Menschen zu versklaven, die vor Ort schon verfügbar sind: also die eigene Bevölkerung. Das birgt jedoch für alle Gesellschaften enormen Sprengstoff. Denn wenn Menschen gesellschaftlich drohten, in die Sklaverei zu fallen, brachte das ein erhebliches Aufstandspotenzial aus der vorrangig betroffenen Gruppe: Den Armen.

Die nächstliegende Möglichkeit war es, sich der Kinder der Sklaven zu bedienen. Doch dieses Modell war für die Besitzer unattraktiv. Denn Kinder bedeuten ein erhebliches Invest, das der Sklavenbesitzer tragen muss. Denn er war für den Unterhalt seiner Sklaven verantwortlich. Bis aber ein Mensch hinreichend arbeitsfähig ist, können selbst unter antiken Voraussetzungen 10 bis 15 Jahre vergehen. In dieser Zeit kann aber viel passieren, gerade bei einer hohen Kindersterblichkeit. Es war also unattraktiv für den Sklavenhalter, wenn seine Sklaven Kinder bekamen. Entsprechend lag die Reproduktionsrate von Unfreien immer unter dem der normalen Bevölkerung.  

Eine andere Möglichkeit war es, Sklaven außerhalb des eigenen Staatsgebietes zu beschaffen. Etwa durch Krieg. Gewinnt man den, kann man die Menschen im eroberten Territorium als Sklaven nehmen. Diese Methode aber hat Grenzen. Zum einen, weil ein Staat nicht fortlaufend expandieren kann, ohne irgendwann die eigenen Kräfte zu überdehnen; zum anderen, weil ein Gebiet, dem man das Humankapital entzogen hat, weniger Steuern abwirft. Spätestens also wenn die Expansion eines Reiches seine Grenzen gefunden hatte, musten die Sklaven andernorts beschafft werden. 

Entsprechend bildeten sich um alle dominanten Gesellschaften Lieferzonen, aus denen sie fortlaufend Sklaven importieren. Die bekannteste Lieferzone seit der Antike war Afrika südlich der Sahara. Denn hier war die Ausgangslage besonders günstig.

Lieferzonen sind in der Regel kulturell, wirtschaftlich und staatlich schwächer als die importierende Gesellschaft. Kulturell und wirtschaftlich, weil die Sklaven meistens mit Kulturgütern bezahlt werden, die in den exportierenden Gebieten begehrt, aber dort nicht vorhanden sind.  Staatlich schwächer, weil die Lieferzonen für die dominanten Reiche keine militärische Bedrohung darstellen.

Für die römischen und, in ihrer Nachfolge, muslimischen Gesellschaften war der Raum südlich der Sahara daher günstig: Das Wüstenmeer schirmte sie von den Exportgebieten ab, daraus erwuchs ihnen keine militärische Bedrohung. Dadurch konnten sich am südlichen Rand der Sahara mit militärischen Ressourcen der nördlichen Abnehmergebiete kleinere und größere Reiche bilden, für die der Sklavenhandel ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war.

Denn auch diese Reiche versklavten meistens nicht ihre eigene Bevölkerung. Sondern sie raubten sie in den Nachbarregionen, denen sie etwa durch die Kavallerie überlegen waren – große Pferde mussten lange Zeit aus dem Norden importiert werden.

Vorschau
Antike Sklaverei war vor allem ein Phänomen, von dem die Oberschicht profitierte

Der Sklave, der Fremde

Das heisst: Die Geschichte der meisten Sklaven beginnt mit einem Raub. Ein Mensch wird mit Gewalt aus seiner Familie und seinen Sozialbeziehungen herausgerissen; er wird mit anderen Menschen, zu denen er keine Beziehung hat, in immer neue Gruppen gemischt, meistens mehrfach weiterverkauft und landet schließlich an einem Ort, von dem er vorher nicht mal etwas gehört hatte. Er ist ein Fremder unter Fremden. Mit seinen Mitsklaven teilt er häufig nichts anderes außer seinem rechtlichen Status, denn sie sind ihm auch Fremde. Er ist ein Mensch, ganz aus allen Verbindungen gerissen; angewiesen ist er ganz auf eine neue Beziehung: Die zu seinem Besitzer.

Doch dieser Charakter veränderte sich im 18. und 19. Jahrhundert in den sklavenhaltenden Gesellschaften der beiden Amerika.

Anfang der europäischen Neuzeit hatten sich die Kolonialmächte in die bestehenden Lieferketten für Sklaven eingeklinkt. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war das Innere Afrikas an Terra incognita für Europa. Man kannte die Küste, mehr nicht. Sklavenhandel, soweit er für die Kolonialmächte beobachtbar war, fand deswegen ausschließlich an der Küste statt. Geliefert wurde von jenen Staaten, die auch die islamische Welt versorgten.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts aber brach der Sklavenhandel an der afrikanischen Westküste ab. Die Briten zuerst, später die Franzosen, verhinderten die Lieferungen in die beiden Amerikas. Die sklavenhaltenden Gesellschaften in der neuen Welt, vor allem Brasilien und die Südstaaten der USA sowie die karibischen Inseln, gerieten damit in eine Krise.

"

die soziale Beziehungslosigkeit hat die Sklaverei über Jahrtausende bestimmt

Da sie an der Sklaverei festhalten wollten, wagten sie das Unwahrscheinliche: Sie setzten auf die Reproduktion von Sklaven. Doch damit veränderten sie fundamental das, was Sklaverei über Jahrtausende ausgemacht hatte: die soziale Beziehungslosigkeit.

Die Rechnung verändert sich

Sklaven, die angehalten waren, Kinder zu bekommen und großzuziehen, bilden Sozialgemeinschaften, auf die wiederum ihre Besitzer angewiesen waren. Sklaven bildeten damit eigene Netzwerke und Familien; und damit auch eigene Kulturformen; und: Sklaven wurden kostbar. Denn: wenn der Nachschub über Import nicht mehr gedeckt werden kann, steigt der Wert der Sklaven, die schon da sind und die sich reproduzieren können, deutlich an. Auch Kinder von Sklaven mussten anders behandelt werden, damit das Einstiegsinvest sich irgendwann rentierte.

Gleichzeitig haben die Besitzer keine Anreize mehr, Sklaven freizulassen. Über Jahrtausende war das ein grundlegendes Versprechen um Sklaven zu motivieren: Wenn du deiner Arbeit gut machst und ich mit dir wirklich zufrieden bin, dann schenke ich dir die Freiheit. In sklavenhaltenden Gesellschaften, die ihre Unfreien nicht anhand einer rassistischen Linie definierten, war die Befreiung aus dem Sklavenjoch umfassend attraktiv. Nicht nur war man der Gewalt des Herrn entzogen; die eigenen Kinder hatten, etwa in Rom, auch die Chance, vollwertige Bürger zu sein und im multiethnischen Imperium Romanum aufzugehen.

Die Attraktivität galt in Gesellschaften, die Sklaverei anhand der Rasse definierten, schon nur eingeschränkt. Denn wenn nur schwarze Menschen Sklaven sein konnten war jeder Schwarze mit dem Stigma der Sklaverei behaftet.

Durch die Reproduktion der Sklaven aus sich selbst hatte der Besitzer keine Anreize mehr, die Freilassung zu versprechen. Entsprechend musste er andere Anreize finden, etwa indem er ihnen eigenes Geld zubilligte oder eine größere Selbstständigkeit in seiner Familie etc. So wandelte sich die Sozialform Sklaverei im 19. Jahrhundert in den beiden Amerika erheblich.

Ein Schrecken ohne Ende

Freilich: gerade das Beispiel Vereinigten Staaten zeigt: Die rechtliche Aufhebung der Sklaverei bedeutet noch nicht Gleichstellung der ehemaligen Sklaven. In den Südstaaten etwa hatte es die weiße Mehrheitsgesellschaft eilig, nach der Abschaffung der Sklaverei Maßnahmen zu treffen, welche die Schwarzen so weit wie möglich von der politischen Partizipation fernhielten und so eng wie möglich an ihr ehemaligen Besitzer banden.

Noch länger dauerte dieser Prozess in der islamischen Welt. Hier trockneten die europäischen Kolonialmächte den Export schwarzer Sklaven aus dem Inneren Afrikas erst im ausgehenden 19. Jahrhundert an der afrikanischen Ostküste aus. Mehr noch als in den Südstaaten wurde die Abschaffung der Sklaverei in der islamischen Welt und in Subsahara-Afrika als Projekt der weißen Kolonialmächte und als Vorwand der Unterdrückung der einheimischen Kultur verstanden.

Denn die Europäer intervenierten im 19. Jahrhundert zunehmend mit der Behauptung in Afrika, die Sklaverei in den Gebieten abzuschaffen, die sie eroberten. Das stimmte. Freilich nur jene Sklaverei, die sie vorfanden. Die meisten Kolonialregime bedienten sich Formen der Zwangsarbeit, die sich von der vorkolonialen Sklaverei nur begrenzt unterschied. Mitunter sogar schlimmer war. Die belgische Kolonialverwaltung im Kongobecken, formal ein Privatbesitz des belgischen Königs, errichtete ein System, das quasi alle Einwohner des Gebietes wie Sklaven behandelte und dabei einen Massenmord anrichtete. Zwar gelang es der westlichen Öffentlichkeit regelmäßig, gegen die schlimmsten Auswüchse solcher Zwangsarbeit Druck aufzubauen; doch blieben sie bis zum Ende der Kolonien überall übliche Instrumente der Kolonisierung. Auf diese Sklaven- und Zwangstraditionen stützen sich noch heute Formen von Zwang, die auf Menschen in diesen Gebieten ausgeübt werden.

Vorschau
Viele ausländische Arbeitskräfte in arabischen Ländern arbeiten im Kafala-System und teilweise sklavereiähnlichen Zuständen

Moderne Sklaverei

Obwohl die Sklaverei mittlerweile von allen Staaten der Welt abgeschafft wurde hat sie in der Illegalität oder gewandelten Formen überlebt. Man spricht dabei von moderner Sklaverei. Modern, weil sie eben nicht mehr rechtlich gesichert ist, sondern ohne oder mit stillschweigender staatlicher Zustimmung existiert. Die Organisation "Walk Free Foundation" schätzt, dass weltweit mehr als 40 bis 50 Millionen Menschen unter Formen von moderner Sklaverei leiden. Denn das Phänomen ist schwer abzuschätzen und zu bestimmen.

So werden in vielen Statistiken Zwangsehen erfasst, manche behandeln vor allem Formen von Zwangsarbeit; manche gehen davon aus, Zwangsarbeit setze voraus, dass Menschen zu dieser Arbeit von Beginn an gewaltsam gezwungen wurden, während einige die Zwangsarbeit schon dort beginnen lassen, wo Menschen mittels Täuschungen in Vertragsverhältnisse gelockt wurden, aus denen sie sich nicht mehr so einfach lösen können.

So kann darüber diskutiert werden, ob es sich beim Kafala-System in vielen arabischen Ländern um moderne Sklaverei handelt. Dabei übernimmt ein Einwohner des betreffenden arabischen Staates eine Bürgschaft für eine andere Person, die aus einem anderen Land stammt. Es tritt also der einheimische Arbeitgeber als Bürge für den ausländischen Arbeitnehmer auf. Der Arbeitgeber sorgt dabei für die Einreiseformalitäten, die staatliche Registrierung und garantiert für die Dauer des Aufenthaltes die Vertragswahrung. Dafür zieht der Arbeitgeber den Pass des Arbeiters ein und bestimmt faktisch über dessen Aufenthaltsort. Der Arbeitgeber kann während der Vertragslaufzeit auch in der Regel den Arbeitgeber nicht wechseln, ist also an den Vertrag gebunden. Im Streitfall ist der Bürge massiv im Vorteil, sodass kaum Rechtsmittel eingelegt werden können.

Zwar wird das Arbeitsverhältnis theoretisch freiwillig eingegangen und ist nur auf Zeit angelegt; doch kann der Arbeitgeber währenddessen in einem Umfang über den ausländischen Arbeiter verfügen, die viele, wenngleich nicht alle, Aspekte von Sklaverei erfüllt. Davon sind besonders Ausländer als sozialen schwachen Schichten in Entwicklungsländern betroffen. Auch hier gilt: Reformen finden vor allem dann statt, wenn eine sensible Öffentlichkeit das Thema behandelt. So wurde das Kafala-System in Katar schrittweise unter dem Druck der westlichen Öffentlichkeit reformiert.

Das Sklaverei nicht nur problematisch ist, sondern grundsätzlich abgeschafft werden sollte, ist eine Idee, die sich zuerst in der westlichen Kultur durchgesetzt hat. Sie hat sich selbst lange Zeit nicht nur begrenzt an dieser Idee orientiert; und bis heute profitiert der Westen von Formen von Ausbeutung und Zwangsarbeit in vielen Staaten, die als Zulieferer für Europa und Nordamerika fungieren. Doch: Der Geist ist aus der Flasche, Sklaverei wenigstens formal illegal. Phänomene von moderner Sklaverei weiterhin zu benennen ist ein bleibender Auftrag der westlichen Öffentlichkeit.