Seelsorge am und auf dem Meer
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Freitag, 23. August 2024

Seelsorge am und auf dem Meer

In den Sommermonaten suchen Zehntausende Urlauber Erholung an Nord- und Ostsee. Die Beliebtheit der deutschen Seebäder lässt sich auf eine Entwicklung im 19. Jahrhundert zurückführen, als Adelige zur Erholung ans Meer reisten und ihnen bald viele folgten. Mit dem Zustrom von Kurgästen und Touristen kamen immer mehr Katholiken in das protestantisch geprägte Gebiet. Bald entstand der Wunsch, ihnen während ihres Aufenthalts Gottesdienst und Seelsorge anbieten zu können. Diesem Bedürfnis kommen die fünf Bistümer und Erzbistümer an der Küste nach, wobei die Angebote und die Organisation der Urlauberseelsorge sehr unterschiedlich sind.

Kreuzfahrtseelsorge

Auch auf einigen Kreuzfahrtschiffen sind Seelsorger anzutreffen. Sie stehen den Passagieren für Gespräche zur Verfügung, halten Gottesdienste und geben über das Bordfernsehen regelmäßig geistliche Impulse. Soweit möglich, werden auch Gottesdienste für das Bordpersonal angeboten.

Gerade auf einem Kreuzfahrtschiff kommen Menschen rasch zur Ruhe, haben Zeit, über sich und ihr Leben nachzudenken, und suchen dann einen geeigneten Gesprächspartner. Organisiert wird die Kreuzfahrtseelsorge durch das Katholische Auslandssekretariat der Bischofskonferenz, das Priester oder Diakone für den Dienst auf den Schiffen einsetzt.

Vorschau Hafen Hamburg
In der Geschäftigkeit des Hamburger Hafens bietet die katholische Seemannsmission ihre Dienste an. Foto: Hartmut Fuchs (pixabay)

Seemannsmission

Im Gegensatz zu den Besatzungen auf manchen Kreuzfahrtschiffen haben die meisten Seeleute keine Seelsorger mit an Bord. Für sie fühlen sich die katholischen Seemannsmissionen verantwortlich, die weltweit unter dem Namen „Stella Maris“ – „Stern des Meeres“ – bekannt sind. Seeleute kommen viele Monate nicht nach Hause. Ihr gesamtes Leben spielt sich an Bord eines Schiffes ab. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Seemannsmission gehen auf diese Situation ein.

Im „Stella Maris Hamburg“ können Seeleute zur Ruhe kommen und kostenlos das Internet nutzen, um mit ihren Familien Kontakt zu halten. Es gibt einen Fahrservice, der Seeleute von den Schiffen abholt. Die Seemannsmission hilft in Konflikt- und Notsituationen, besucht Seeleute im Krankenhaus und vermittelt Kontakte zu anderen kirchlichen und weltlichen Einrichtungen. Die Kapelle in der Mission lädt zu Gottesdiensten und zum persönlichen Gebet und Rückzug ein. Seeleute, die keine Zeit haben, ihr Schiff zu verlassen, werden an Bord besucht. Auch dort sind Gottesdienste möglich, wenn die Mannschaft das Schiff nicht verlassen kann. Für Seeleute, die gerne Gottesdienste der muttersprachlichen Gemeinden in Hamburg besuchen möchten, werden Kontakte hergestellt und auch Fahrdienste angeboten.

Die Seelsorge bietet Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen und mit verschiedenen Bedürfnissen Unterstützung und Begleitung. Möglich ist das nur, weil sich viele Menschen gemeinsam engagieren: Haupt- und Ehrenamtliche, Einheimische und Urlauber, Priester und Laien.