Internetportal für geistliche und materielle Bedürfnisse von Binnenflüchtlingen
Neu-Delhi - Mit mehr als 450 Millionen Binnenmigranten und Wanderarbeiter - bei einer Bevölkerung von 1,4 Milliarde - erlebt Indien ein Phänomen, das weltweit seinesgleichen sucht: Migranten, die zwischen verschiedenen indischen Bundesstaaten hin- und herwandern, um Arbeit und zu suchen, um ihre Familie zu versorgen oder vor Notsituationen wie Naturkatastrophen fliehen. Es kommt zur Vertreibung, Ausbeutung und mangelndem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen.
Die christlichen Kirchen in Indien entwickeln daher Maßnahmen, um diese Menschen bei der sozialen Wiedereingliederung und bei ihren seelsorgerischen Bedürfnissen zu begleiten. Dafür hat die katholische Kirche in Indien ein digitales Portal eingerichtet.
Wie der Sekretär der bischöflichen Kommission für Migranten, Pfarrer Jaison Vadassery, erläuterte, ermöglicht das Online-Portal den Migranten die Registrierung und den Zugang zu kirchlichen Diensten - Pfarreien, Caritas, Schulen, Krankenhäuser usw. - unabhängig von ihrem Aufenthaltsort: Ziel sei es, dass die Migranten eine Gemeinschaft finden, auch wenn sie weit von ihrer Heimat oder ihrem Herkunftsland entfernt sind: „Es ist wichtig, dass sie sich harmonisch in ihre Aufnahmegemeinschaften einfügen und gleichzeitig mit ihren kulturellen und religiösen Wurzeln verbunden bleiben“, erklärte Pfarrer Vadassery.
Die Plattform hilft Migranten auch auf rechtlicher und bürokratischer Ebene, sich für staatliche Hilfsprogramme anzumelden oder im Falle von Notfällen und Naturkatastrophen, die zu Vertreibungen führen, humanitäre Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Der Weihbischof von Mumbai, Alwyn D'Silva, betonte, die Kirche habe die Aufgabe, Binnenmigranten nicht nur beim Umzug von einem Ort zum anderen und auf ihrem Weg der sozialen Wiedereingliederung zu begleiten, sondern auch auf ihrem Glaubensweg. Aus diesem Grund hat die Kommission für Migranten einen Pastoralplan vorgelegt, der die Pfarreien im ganzen Land einbezieht, um die geistlichen und sozialen Bedürfnisse der Migranten zu erfüllen. (Fides)