Die „Kavallerie Christi - 175 Jahre Oblaten in den USA

In diesem Jahr jährt sich zum 175. Mal die Ankunft der ersten Oblatenmissionare in den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Jahr 1847 erreichten die ersten Patres das damalige Oregon-Territorium, das die heutigen Bundesstaaten Oregon und Washington umfasste.

Der neu ernannte Bischof von Walla Walla, Magloire Blanchet, hatte 1846 um Oblatenmissionare gebeten. Fünf Jahre zuvor waren die ersten Missionare nach Kanada geschickt worden. Der Leiter der Mission Pater Bruno Guigues leitete die Bitte des Bischofs an den Gründer der Oblaten Eugen von Mazenod in Marseille weiter.

Pater Guigues, der spätere erste Bischof von Bytown (Ottawa), und Pater Ignace Bourget, (Montréal), ein enger Freund von Bischof von Mazenod, waren beide an dieser Gründung interessiert. Schließlich wurde Pater Paschal Ricard am 8. Januar 1947 zum Oberen der Mission in Oregon ernannt. Die Missionare stachen am 14. Februar 1847 von Le Havre aus in See. Sie begaben sich damit auf eine lange Reise und erreichten ihre Wirkungsstätte in Oregon erst am 5. September 1847.

Im Laufe der Zeit kamen immer neue Missionen in den USA hinzu. 1849 nahmen die Oblaten die Herausforderung an, die Präsenz der katholischen Kirche von Texas auf das Lower Rio Grande Valley auszudehnen. Zu dieser Zeit gab es in diesem Gebiet keine katholischen Kirchen. Anfangs hatten die Oblaten mit der geringen Unterstützung der Menschen in und um Brownsville zu kämpfen, doch nach und nach wurde ihnen immer mehr Vertrauen entgegengebracht.

Von 1849 bis 1904 waren die Missionare in Texas und Nordmexiko oft zu Pferd unterwegs, was ihnen den Spitznamen „Kavallerie Christi“ einbrachte. Sie waren an den stürmischen Ereignissen der frühen Geschichte des Rio Grande Valley beteiligt: Gesetzlosigkeit an der Grenze, Bürgerkriege in beiden Ländern, Gelbfieber und Wirbelstürme. Zwischen 1853 und 1862 starben sieben Oblaten, was den heiligen Eugen von Mazenod zu dem Ausruf veranlasste: „Grausame Texas-Mission!“

Im Jahr 1850 nahmen die Oblaten die Einladung des Bischofs der Diözese Buffalo an, der ihnen ein Priesterseminar, ein Kolleg und eine Pfarrei anvertraute. Drei Oblaten kamen am 26. Juli 1850 in Buffalo an. Im Jahr 1851 wurde ihnen die Leitung des Catholic College of Buffalo übertragen, das auch als Priesterseminar diente.

Neben der Arbeit am College und in den Pfarreien waren die Oblaten in Buffalo auch für ihre Missionspredigten bekannt. In einem Zeitraum von sechs Jahren führten sie fast 200 Missionen und Einkehrtage durch.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten übernahmen die Oblaten immer mehr Aufgabe in den USA. Heute arbeiten etwa 220 Oblaten in der US-Provinz der Gemeinschaft.